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Fallstudie: WestküsteSDG

Wie kann nachhaltigeres Wirtschaften und Handeln an der schleswig-holsteinischen Westküste gelingen?

Westküstenregion

Schleswig-Holstein

1.517.342

Webpages mit KI analysiert

Mai bis Dez. 2023

Projektzeitraum

15.732

Akteure identifiziert

735.000

Einwohner:innen

2.281

Akteure mit Beitrag zu SDGs

Kartenansicht des Ökosystems
Balkendiagramm zur Anzahl von Akteuren per SDG
Profilansicht eines Akteurs

Nachhaltiges Zukunftskonzept für die Region

Das Thema Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und ist zu einem zentralen Anliegen sowohl für die Gesellschaft als auch für Unternehmen geworden.

Auf Grundlage der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, den Sustainable Development Goals (SDGs), hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den Bundeswettbewerb „Zukunft Region“ ausgerufen.

Die Regionale Kooperation Westküste hat sich mit dem Projekt „WestküsteSDG: Nachhaltiges Wirtschaften und Handeln an der Westküste Schleswig-Holsteins“ erfolgreich beworben und eine Förderung erhalten, um die Zukunftsfähigkeit der regionalen Wirtschaft zu stärken.

Innerhalb des Projekts WestküsteSDG wird unter Einbindung der regionalen Wirtschaft ein Zukunftskonzept entwickelt. Das Konzept wird bedarfsgerechte Zielsetzungen und konkrete Umsetzungsmaßnahmen enthalten, die ab 2025 realisiert werden.

Im Rahmen des Projekts WestküsteSDG verfolgt die Regionale Kooperation Westküste die Zielsetzung, die Wirtschaftsstruktur der Westküste Schleswig-Holsteins zukunftsweisend und somit nachhaltiger zu gestalten. Durch einen umfassenden Partizipationsprozess wird bis Oktober 2024 ein Zukunftskonzept erarbeitet.

Nele Göttsche, Projektmanagement, Kreis Dithmarschen

Zerstreute Akteurslandschaft mit vielen kleinen und mittleren Unternehmen

In der Region Westküste leben circa 735.000 Menschen und damit ein Viertel der Einwohner:innen Schleswig-Holsteins. Die Wirtschaft der Region ist geprägt von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit weniger als 250 Beschäftigten.

Die vielen kleinen und mittleren Unternehmen bilden eine besondere Herausforderung für die Förderung von nachhaltigem Wirtschaften.

Große Unternehmen verfügen häufig über die finanziellen Ressourcen, die es ermöglichen, dedizierte Nachhaltigkeitsmanager:innen einzustellen und sich so mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Dadurch werden Hebel identifiziert, die das Unternehmen nachhaltiger gestalten.

In kleinen und mittleren Unternehmen hingegen fehlen oft die finanziellen und personellen Kapazitäten, um sich ausführlich mit Fragen der Nachhaltigkeit zu beschäftigen.

Trotzdem finden sich bereits zahlreiche Nachhaltigkeitsaktivitäten im Sinne der SDGs in der Region — unter anderem auch von kleinen und mittleren Unternehmen. Allerdings sind diese oftmals nicht sichtbar und in ihrer Wirksamkeit begrenzt, da sie vereinzelt stattfinden und kein Netzwerk zwischen den einzelnen Akteur:innen und Unternehmen besteht.

Um nachhaltiges Wirtschaften und Handeln an der Westküste Schleswig-Holsteins zu fördern, sollen alle Aktivitäten gebündelt, aufeinander abgestimmt und verstärkt werden. Zudem sollen Lücken erkannt und durch die Ausweitung von Maßnahmen ergänzt werden.

Um dies möglich zu machen und den Erfolg des mehrjährigen Projekts zu messen, braucht es einen guten Überblick über die Akteurslandschaft der Westküstenregion und eine Übersicht bestehender Nachhaltigkeitsaktivitäten und -projekte.

15.000 Akteure durch KI identifiziert und analysiert

Das Global Goals Directory hat zur Unterstützung dieser Arbeit über 15.000 regionale Stakeholder kartiert, lokale Nachhaltigkeitsvorreiter ausgemacht und Best-Practice-Beispiele erfasst.

Die Ergebnisse wurden auf unserer SDG Ökosystem Web-Plattform bereitgestellt. Sie können dort in einer interaktiven Karte visualisiert, gefiltert und individuell genutzt werden. Darüber lassen sich sowohl die regionalen Nachhaltigkeitsvorreiter identifizieren als auch die Unternehmen, die bislang noch keine oder nur wenige Fortschritte in Richtung Nachhaltigkeit unternommen haben bzw. noch nicht darüber kommunizieren.

Zu jedem Akteur gibt es ein detailliertes Profil mit einer Liste von konkreten Nachhaltigkeitsaktivitäten des Akteurs sowie wichtigen Informationen, wie Kontaktdaten, Akteurstyp und Branche. Damit bieten wir unseren Projektpartnern einen Überblick, was konkret in der Region schon passiert und zeigen bestehende Projekte und Best Practices auf.

Die Daten haben wir mit unserer KI-basierten SDG Ökosystemanalyse erfasst, die relevante Akteure und deren Beiträge zu den 17 Nachhaltigkeitszielen ermittelt. Lokale Akteure wurden zunächst aus verschiedenen öffentlichen Quellen, wie z.B. dem Handelsregister, identifiziert, um dann die Webseite jedes Akteurs nach Projekten und Aktivitäten mit Nachhaltigkeitsbezug zu durchsuchen. Insgesamt wurden so über 1.500.000 Webpages analysiert.

Startschuss für Nachhaltigkeit

Mit unserer SDG-Ökosystemanalyse konnten wir unseren Projektpartnern eine umfassende Übersicht über den Großteil von regionalen Akteuren bieten.

Zum einen entstand damit eine solide Datengrundlage für eine Bestandsaufnahme. Die erfassten Daten zeigen z.B. welche Akteure bereits über ihren Nachhaltigkeitsbeitrag kommunizieren und welche SDGs dabei im Fokus und im Hintergrund stehen. Das dient zum Beispiel als Basis für zukünftige Vergleiche, um die Entwicklung des nachhaltigen Wirtschaftens an der Westküste zu verfolgen.

Zum anderen haben wir damit einen Datenbank geschaffen, mit der Nachhaltigkeitsvorreiter und ihre konkreten Nachhaltigkeitsaktivitäten identifiziert werden können. Die Informationen haben die Projektpartner unter anderem genutzt, um Themen-Workshops zur Förderung von Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz und Chancengleichheit durchzuführen.

Die erfolgte Analyse des regionalen SDG-Ökosystems spielte eine entscheidende Rolle für die Erarbeitung des Zukunftskonzepts und lieferte uns wesentliche Erkenntnisse. Hierbei konnten herausragende Unternehmen und Initiativen unserer Region als Best-Practice-Beispiele identifiziert und für das Mitwirken an dem Konzept gewonnen werden.

Zusätzlich erlangten wir wertvolle Einblicke in die bisherige Nachhaltigkeitskommunikation der Unternehmen in unserem Einzugsgebiet. Das Prinzip "Tue Gutes und spreche darüber" wird nun ebenfalls ein Bestandteil in unserem Konzept sein.

Nele Göttsche, Projektmanagement, Kreis Dithmarschen

Nach diesen Erfolgen arbeitet die Kooperation Westküste nun daran, ein Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften und Handeln aufzubauen. Das Netzwerk bietet eine Anlaufstelle für alle regionalen KMUs zum Thema Nachhaltigkeit — sowohl für Nachhaltigkeitsvorreiter als auch für Neueinsteiger.

Über das Netzwerk werden z.B. nachhaltige Best Practices und Praxisbeispiele von Akteuren aus der Region veröffentlicht. Außerdem können Akteure sich untereinander vernetzen und austauschen. Auch hierbei unterstützen die Daten aus der Ökosystemanalyse.

Weitere Informationen zum Projekt WestküsteSDG und dem neuen regionalen Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften und Handeln gibt es auf https://www.westkuestesdg.de/

Global Goals Directory

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